wühlen

wühlen

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wüh|len ['vy:lən]:
a) <itr.; hat (in etwas) mit beiden Händen oder mit den Pfoten graben:
sie wühlte in ihrem Koffer; der Hund wühlte in der Erde.
Syn.: stöbern.
b) <tr.; hat grabend, wühlend (a) hervorbringen:
ein Loch wühlen; die Tiere wühlten sich unterirdische Gänge.
Syn.: buddeln (ugs.), graben.

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wüh|len 〈V.; hat
I 〈V. intr.〉
1. mit beiden Händen od. Vorderpfoten od. der Schnauze graben, die Erde aufreißen
2. durch Wühlen (1) hervorbringen
3. 〈fig.〉
3.1 〈umg.〉 heftig, angestrengt arbeiten (bes. geistig)
3.2 andere aufwiegeln, im Geheimen hetzen
4. in etwas \wühlen
4.1 etwas (suchend) durcheinanderbringen
4.2 〈fig.〉 etwas genauestens durchsuchen
● der Schmerz wühlte in seinen Eingeweiden 〈fig.〉 war heftig spürbar; in der Erde, im Sand \wühlen; kleine Gänge in die Erde \wühlen; sich in den Haaren \wühlen; in jmds. Vergangenheit \wühlen 〈fig.〉; er wühlte in, unter seinen Papieren; im Schmutz \wühlen 〈fig.〉 mit Freude über unangenehme Angelegenheiten sprechen; das Schwein wühlte tief in der Erde nach Morcheln; \wühlende Schmerzen
II 〈V. refl.〉
1. sich durch etwas \wühlen sich wühlend durch etwas hindurcharbeiten
2. sich in etwas \wühlen sich wühlend in etwas hineinbewegen
[<mhd. wüelen <ahd. wuolen „wühlen“; zu mhd., ahd. wuol „Niederlage, Verderben“]

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wüh|len <sw. V.; hat [mhd. wüelen, ahd. wuol(l)en, eigtl. = (um)wälzen, verw. mit 1wallen]:
1.
a) mit etw. (bes. den Händen, Pfoten, der Schnauze) in eine weiche, lockere Masse o. Ä. hineingreifen, eindringen u. sie mit [kräftigen] schaufelnden Bewegungen aufwerfen, umwenden:
sie wühlte im Blumenkasten;
Maulwürfe wühlen im Garten;
Ü der Schmerz wühlte in seiner Brust;
b) (ugs.) nach etw. suchend in einer Menge an-, aufgehäufter einzelner Sachen mit der Hand herumfahren [u. dabei die Sachen durcheinanderbringen]:
nach brauchbaren Resten w.;
in der Schublade w.
2.
a) durch Wühlen (1 a) entstehen lassen, machen:
ein Loch [in die Erde] w.;
b) durch Wühlen (1) hervorholen:
den Schlüssel aus der Tasche w.
3.
a) <w. + sich> sich wühlend (1 a) tief in etw. hineinbewegen, in etw. eingraben:
der Maulwurf wühlte sich in die Erde;
b) (seltener) tief in eine weiche, lockere Masse o. Ä. drücken, darein vergraben:
den Kopf in das Kissen w.;
c) <w. + sich> sich [wühlend (1 a)] durcharbeiten (5):
Laster wühlen sich durch den Dreck;
Ü er hat sich durch die Aktenstöße gewühlt.
4. (abwertend) Wühlarbeit (2) betreiben:
gegen die Regierung w.
5. (ugs.) rastlos, verbissen, unter Einsatz aller Kräfte arbeiten:
sie wühlt von morgens bis abends.

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wüh|len <sw. V.; hat [mhd. wüelen, ahd. wuol(l)en, eigtl. = (um)wälzen, verw. mit 1wallen]: 1. a) mit etw. (bes. den Händen, Pfoten, der Schnauze) in eine weiche, lockere Masse o. Ä. hineingreifen, eindringen u. sie mit [kräftigen] schaufelnden Bewegungen aufwerfen, umwenden: sie wühlte in der Kiste mit den gesammelten Münzen; Maulwürfe wühlen im Garten; Cotta humpelte ... durch den Schutt einer geschleiften Stadt, ... bereit, im Geröll nach brauchbaren Resten zu w. (Ransmayr, Welt 243); er wühlte in ihren Locken; Ü der Schmerz wühlte in seiner Brust; Die Kehlen trocken wie ein Schraubstock, Angst wühlt im Magen (Müller, Fuchs 89); b) (ugs.) nach etw. suchend in einer Menge an-, aufgehäufter einzelner Sachen mit der Hand herumfahren [u. dabei die Sachen durcheinander bringen]: in der Schublade, im Koffer w.; Jetzt wird am anderen Ende des Telefons der Hörer abgelegt, es wird murmelnd und schimpfend in Papierstößen gewühlt (Richartz, Büroroman 30). 2. a) durch Wühlen (1 a) entstehen lassen, machen: ein Loch [in die Erde] w.; die Feldmäuse wühlen sich unterirdische Gänge; b) durch Wühlen (1) hervorholen: den Schlüssel aus der vollen Einkaufstasche w. 3. a) <w. + sich> sich wühlend (1 a) tief in etw. hineinbewegen, in etw. eingraben: der Maulwurf wühlte sich in die Erde; die Kinder wühlten sich lachend und schreiend ins Heu; b) (seltener) tief in eine weiche, lockere Masse o. Ä. drücken, darein vergraben: den Kopf in das Kissen w.; c) <w. + sich> sich [wühlend (1 a)] ↑durcharbeiten (5): Die Wege werden immer grundloser, mühsam wühlen sich die Gespanne durch den aufgeweichten Rübenacker (Dönhoff, Ostpreußen 110); Munitionslaster wühlten sich hier durch den Dreck (Kirst, 08/15, 597); Ü er hat sich durch die Aktenstöße gewühlt. 4. (abwertend) Wühlarbeit (2) betreiben: gegen die Regierung w. 5. (ugs.) rastlos, verbissen, unter Einsatz aller Kräfte arbeiten: er wühlt von morgens bis abends.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • wühlen — wü̲h·len; wühlte, hat gewühlt; [Vi] 1 jemand / ein Tier wühlt (mit etwas) in etwas (Dat) jemand gräbt mit den Händen / ein Tier gräbt mit der Schnauze oder den Pfoten im Erdboden <im Schlamm, im Sand wühlen> 2 irgendwo (nach etwas) wühlen… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • wühlen — a) aufwerfen, [aus]graben, scharren, schaufeln, schürfen, umgraben, umwenden; (ugs.): buddeln; (nordd., md.): schippen. b) absuchen, durchforsten, durchkämmen, durchmustern, durchsuchen, durchwühlen, filzen, fischen, kramen, suchen; (ugs.):… …   Das Wörterbuch der Synonyme

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  • wühlen — wüh|len …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Wühlen — 1. Mancher wület in einer sach, wie ein saw im Rubenacker. – Lehmann, 187, 13. 2. Mancher wült im Dreck, der noch nicht aussgebrochen vnnd nicht zeitig ist. – Lehmann, 841, 20. *3. Er wühlt darin, wie die Sau im Rübacker. *4. Er wühlt darin, wie… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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